Konjunkturelle Entwicklung Kanton Wallis 

(Juli 2024)

+1.4%
Wachstum 2024 des BIP
+0.7%
Wachstum 2024 der Beschäftigung
3.2%
Arbeitslosenquote (Dezember 2023)
1.3%
Inflationsrate Juni 2024 Schweiz

Die Konjunktur in Kürze

Walliser BIP

Nach den Erholungsjahren 2021 und 2022 ist das reale BIP des Wallis auch im Jahr 2023 gewachsen und liegt damit über dem Schweizer Durchschnitt (VS 2023: 0.9%, CH 2023: 0.7%).


Für das laufende Jahr prognostiziert BAK Economics einen Zuwachs der Walliser Wirtschaft von 1.4 Prozent. Damit entwickelt sich die regionale Wirtschaft ähnlich wie die Gesamtschweiz (CH 2024: 1.5%).


Der Arbeitsmarkt

Die Normalisierung der Wirtschaftstätigkeit nach der Pandemiezeit zeigt sich auch auf Ebene der Beschäftigung. Nach zwei Erholungsjahren setzt sich das Beschäftigungswachstum im Wallis auch im Jahr 2023 fort, wenn auch langsamer als in den Vorjahren (CH 2023: 1.9%).


Für das laufende Jahr erwartet BAK Economics, dass sich der Walliser Arbeitsmarkt etwas schwächer als der Schweizer Durchschnitt entwickeln wird. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten dürfte im Wallis 2024 um 0.7 Prozent zunehmen (CH 2024: 1.1%).


​Unter der Lupe: Hotel- und Gaststättengewerbe, MEM, Chemie-Pharma

Nach dem pandemiebedingten Einbruch im Jahr 2020 und Schwierigkeiten im Jahr 2021 erholte sich das Gastgewerbe 2022 deutlich. Im Vergleich zu den anderen betrachteten Wirtschaftssektoren weist das Gastgewerbe auch im Jahr 2023 das höchste Wachstum auf kantonaler Ebene auf (11.3%). Es folgen Investitionsgüter (3.9%) und das Baugewerbe (1.8%), welche die zweit- und dritthöchsten Wachstumsraten aufweisen. Die Aussichten für diese beiden Sektoren sind für das laufende Jahr weniger gut, mit einem leichten Rückgang bei den Investitionsgütern (-0.3%) und einer Stagnation im Baugewerbe (0.1%). Für das Gastgewerbe wird auch für das Jahr 2024 mit deutlichem Wachstum (4.3%) gerechnet.


Tourismus

Rückblick Wintersaison 2023/24

Der Kanton Wallis verzeichnete zwischen November 2023 und März 2024 einen Anstieg der Logiernächte in Höhe von 2.5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Am stärksten war der Anstieg bei den ausländischen Gästen (+3.8%). Bei den inländischen Touristen war ebenfalls ein Anstieg zu erkennen, wenn auch in geringerem Masse (+1.5%). Für beide Touristenkategorien war die Wintersaison 2023/24 nach zwei Jahren, die von den Auswirkungen der Pandemie geprägt waren, somit eine Rückkehr zur Normalität.


Ausblick Sommersaison 2024

Allgemein sagen die Tourismusprognosen ein Abklingen der Erholungseffekte nach der Pandemie und eine gewisse Unsicherheit aufgrund der Entwicklung des globalen Umfelds voraus. Für den Sommer 2024 prognostiziert BAK Economics ein weiteres leichtes Wachstum der Logiernächte in der Schweiz, wobei die Logiernächte der inländischen Touristen trotz eines Nachfragerückgangs voraussichtlich auf hohem Niveau verbleiben werden. Auch die Logiernächte der europäischen Gäste werden vermutlich nicht das hohe Niveau des Sommers 2023 halten können, jedoch immer noch einen wichtigen Marktanteil darstellen. Die touristische Nachfrage von Gästen aus den USA und Asien dürfte weiterhin stärker zunehmen.  


Nach Branche und Markt

Nach der Pandemiezeit und der deutlichen Erholung in den Jahren 2022 und 2023, wird auch für 2024 ein Wertschöpfungswachstum im Gastgewerbe des Wallis erwartet (VS:+4.4%, CH: 3.9%). Im Gegensatz dazu wird für die Beschäftigung eine Stagnation prognostiziert, das erwartete Wachstum beträgt 0.2 Prozent für das Jahr 2024 (CH: +0.1%).


Im Vergleich zum Vorjahr war 2023 ein deutlicher Zuwachs des internationalen Tourismus im Wallis zu erkennen (+7%). Das grösste Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnen Gäste aus asiatischen Ländern (+132%), insbesondere aus China (+331%) und Japan (+312%). Ein geringerer, aber sehr bedeutender Anstieg war auch bei den Gästen aus Nordamerika zu verzeichnen (+44%), während bei den europäischen Gästen eine stabile Situation herrschte (+1%).

Aussenhandel

Hauptmärkte für das Wallis

In der zweiten Hälfte des Jahres 2023 waren die Vereinigten Staaten die wichtigste Exportdestination für den Kanton Wallis, mit fast einem Viertel der Gesamtexporte (24.6%). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 ist dieser Prozentsatz um 3.1 Prozentpunkte gestiegen. Mit einem leichten Anstieg im Vergleich zu den vorherigen sechs Monaten (+0.3%), machten auch die Exporte nach Deutschland weiterhin rund ein Viertel der gesamten Walliser Exporte aus (24.5%).

Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2023 war in der zweiten Jahreshälfte auch ein Anstieg der Exporte nach China (+1.8%), übriges Asien (+1.5%), übriges Europa (+0.5%) und Rest der Welt (+0.1%) zu verzeichnen. Ein Rückgang war dagegen bei den Exporten nach Rest Eurozone (-2.4%), Frankreich (-1.9%), Südamerika (-1.5%), Nordamerika (ohne USA, -1.1%) und Italien (-0.6%) zu bemerken.

Walliser Exportsektoren

Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind die Walliser Exporte im zweiten Halbjahr 2023 insgesamt um 26.9 Prozent zurückgegangen (CH: -0.6%)

Mit +90.8 Prozent verzeichnete der Sektor "Fahrzeuge" den grössten Exportanstieg gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Diese Zahl steht im Gegensatz zu der Entwicklung im gleichen Sektor in der Schweiz (-2.5%). Deutliche Zuwächse der Walliser Exporte wurden auch für "Rest Maschinen, Apparate, Elektronik" (+23.5%; CH: -2.6%) und "Chemische Rohstoffe, Grundstoffe" (+3.9%; CH: +54.1%) verzeichnet. Bei den "übrige Metalle und Metallwaren" (-90.1%) und den «Land- und forstwirtschaftliche Produkte (-59.1%) ist dagegen ein starker Rückgang zu verzeichnen. Dies entspricht nur zum Teil der Entwicklung in der Schweiz, wo die Exporte dieser Waren mit einem Rückgang von 7.7 bzw. 2.2 Prozent deutlich weniger stark zurückgingen.

Konkurs und Gründung von Unternehmen


neue Privatkonkurse wurden im ersten Quartal 2024 im Wallis angemeldet (CH: 2’227). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 86 Firmenkonkursen pro Kanton.


neue Handelsregistereinträge gab es im ersten Quartal 2024 im Wallis (CH: 13’451). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei rund 515 Einträgen pro Kanton.

neue Firmenkonkurse wurden im ersten Quartal 2024 im Wallis angemeldet (CH: 2’749). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 106 Firmenkonkursen pro Kanton.

Arbeitsmarkt

Rückblick 2023

Im Jahr 2023 weist der Walliser Arbeitsmarkt eine Dynamik auf, die im Einklang mit den Entwicklungen in der Schweiz steht. Die Walliser Arbeitslosenquote steigt jedoch ab dem letzten Quartal über den gesamtschweizerischen Durchschnitt. Dies ist vor allem auf den Anstieg der Arbeitslosigkeit im sekundären Sektor und den allgemeinen Rückgang der offenen Stellen zurückzuführen. Im Schnitt lag die Arbeitslosenquote im vierten Quartal 2023 bei 2.6%, d. h. 0.1% höher als im ersten Quartal.

 

Ausblick 2024

Die gesamtwirtschaftliche Lage im Kanton Wallis dürfte sich 2024 ähnlich wie im Vorjahr konsolidieren. Während die Zahl der Erwerbstätigen im laufenden Jahr stagnieren wird (+0.4%), prognostiziert BAK Economics ein BIP-Wachstum von 1.0%. Es gilt trotzdem zu beachten, dass das Prognoserisiko unter den momentanen Umständen noch gross ist. Der derzeitige globale Trend (steigende Energiekosten, Inflation, usw.) könnte sich negativ auf die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie auswirken.

155'693
​Beschäftigte VZÄ

+1.5%  als im Vorjahr

3'041
Zahl der Arbeitslosen im
tertiären Sektor
1'763
gemeldete offene Vollzeitstellen im Januar 2024
8'860
Registrierte Stellensuchende im Januar 2024

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