Konjunkturelle Entwicklung Kanton Wallis 

(Mai 2025)

+1.2%
Wachstum 2024 des BIP
+0.5%
Wachstum 2024 der Beschäftigung
3,7%
Arbeitslosenquote (Dezember 2024)
1.3%
Inflationsrate Juni 2024 Schweiz

Die Konjunktur in Kürze

Walliser BIP

Nach einem schwachen Wachstumsjahr 2023 erhöht sich das reale BIP des Kantons Wallis auch im Jahr 2024 nur um 0.9 Prozent wie die Gesamtschweiz (bereinigt um Sportgrossereignisse). Das Wallis liegt damit aber erneut leicht über dem Durchschnitt der anderen Gebirgskantone (Graubünden, Tessin, Bern: 0.6%).


Für das laufende Jahr wird ein leicht höherer Zuwachs für die Walliser und Schweizer Wirtschaft von 1.2 Prozent prognostiziert. Damit entwickelt sich das Wallis wiederum besser als die anderen Gebirgskantone (0.8%)


Der Arbeitsmarkt

Die schwache Konjunktur zeigt sich auch bei der Beschäftigungsentwicklung im Jahr 2024. Zwar nimmt die Beschäftigung zu, aber deutlich schwächer als in den Vorjahren und auch weniger stark im Vergleich zur Schweiz oder den anderen Gebirgskantonen (CH und Gebirgskantone 2024: 1.3%).


Für das laufende Jahr erwartet BAK Economics, dass sich der Walliser Arbeitsmarkt noch stärker abschwächen wird und die Beschäftigung nur mehr um 0.5 Prozent zunehmen wird. Das Wallis liegt damit im Durchschnitt der Vergleichsregionen (CH und Gebirgskantone 2025: 0.5%).


​Unter der Lupe: Hotel- und Gaststättengewerbe, MEM, Chemie-Pharma

Der Finanzsektor und das Baugewerbe legen im Jahr 2024 mit 2.4 bzw. 2.3 Prozent am stärksten zu, gefolgt vom Gastgewerbe (1.5%) und der Chemie- und Pharmabranche (1.3%). Für diese vier Branchen werden ebenso im laufenden Jahr positive Wachstumsraten erwartet: Die Chemie- und Pharmabranche wird voraussichtlich mit einer Rate von 5.0 Prozent wachsen. Gute Aussichten bestehen auch für das Bau- (2.8%) und das Gastgewerbe (1.9%). Der Finanzsektor entwickelt sich ebenfalls positiv (2025: 1.4%). Die Investitionsgüterindustrie schrumpft 2024 um -3.4 Prozent und wird auch im laufenden Jahr rückläufig sein (-0.4%). Sie kämpft seit längerem mit einem schwierigen globalen Umfeld, das durch die US-Zollpolitik zusätzlich unsicherer geworden ist. Diese Unsicherheiten führen zu aufgeschobenen oder rückläufigen Investitionen.

Tourismus

Rückblick Sommersaison 2024

Im Kanton Wallis reduzierte sich zwischen Mai und Oktober 2024 die Anzahl an Logiernächten um 2.6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach zwei Jahren mit moderatem Wachstum ist die absolute Zahl der Übernachtungen in der Sommersaison 2024 erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wieder gesunken (2023: 2’197’592; 2024: 2’140’192). Hauptverantwortlich dafür waren die widrigen Wetterverhältnisse mit schweren Unwettern im Sommer und ein trüber Oktober. Der grösste Rückgang in diesem Zeitraum ist bei den inländischen Touristen zu verzeichnen (-6.6%), während die Anzahl an ausländischen Touristen stieg (2.1%). Bei den Auslandstouristen ist die Anzahl an japanischen (46.1%) und chinesischen (21.6%) Touristen im Vergleich zur Vorjahresperiode stark gestiegen, gefolgt von US-Amerikanischen Gästen (7.2%). Bei deutschen (-7.4%) und französischen (-1.1%) Touristen ist hingegen ein Negativtrend zu beobachten.



Ausblick Wintersaison 2024/25

Die Tourismusnachfrage bleibt weiterhin auf hohem Niveau. Gemäss der Tourismusprognose von BAK Economics werden die Logiernächten im Winter 2024/25 schweizweit gegenüber dem Vorwinter leicht zunehmen (+0.8%). Die für das Wallis besonders wichtige inländische Nachfrage stabilisiert sich auf hohem Niveau. Die verhaltene Nachfrage aus Europa dürfte sich aufgrund des starken Schweizer Frankens und einer langsamen konjunkturellen Erholung in den Winter übertragen. Bei den Fernmärkten zeigt sich ein gemischtes Bild: Die US-Touristen gewinnen auch in der Wintersaison weiter an Bedeutung, nicht zuletzt durch den Einstieg amerikanischer Investoren in Crans-Montana. Das Wachstum aus Asien ist zwar dynamisch, doch insbesondere die Zahl chinesischer Gäste bleibt deutlich unter dem Niveau von 2019 und wird voraussichtlich auf absehbare Zeit dieses Niveau nicht wieder erreichen.


Nach Branche und Markt

Nach der Pandemiezeit und der Erholung in den Jahren 2023 und 2024 wird für das Gastgewerbe im Wallis für das Jahr 2025 ein mässiges Wertschöpfungswachstum erwartet (VS:+1.6%, CH: +1.5%). Im Gegensatz dazu wird für die Beschäftigung nach kräftigem Wachstum in den Jahren 2021-2023 für 2025, ähnlich wie im Jahr 2024, nur ein leichtes Wachstum prognostiziert (VS:+0.3%, CH: +0.4%).


Im Vergleich zur gleichen Periode im Vorjahr war in den ersten drei Quartalen 2024 ein Zuwachs des internationalen Tourismus im Wallis zu erkennen. Das grösste Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnen Gäste aus Nordamerika (+9.3%), danach aus asiatischen Ländern (+6.8%), während die Anzahl an westeuropäischen Touristen gesunken ist (-2.1%).

Aussenhandel

Hauptmärkte für das Wallis

In der zweiten Hälfte des Jahres 2024 waren die Vereinigten Staaten die wichtigste Exportdestination für den Kanton Wallis, mit fast einem Fünftel der Gesamtexporte (20.3%). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 ist dieser Prozentsatz um einen Prozentpunkt gestiegen. Die anhaltende stagnierende Wirtschaftsentwicklung in Deutschland macht sich auch im Kanton Wallis bemerkbar Die Exporte nach Deutschland sind im Vergleich zu den vorherigen sechs Monaten um fünf Prozentpunkte gesunken (-5.0%). Trotzdem gingen weiterhin 17 Prozent der gesamten Walliser Exporte nach Deutschland (17.2%).


Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2024 war in der zweiten Jahreshälfte auch ein Anstieg der Exporte nach China (+3.5%), Südamerika (+2.2%), Frankreich (0.9%), Übriges Europa und Nordamerika (jeweils +0.4%) sowie restliche Welt (+0.1%) zu verzeichnen. Ein Rückgang war dagegen bei den Exporten in die asiatischen Länder ohne China (-2.2%), Italien (-1.0%) und der restlichen Eurozone (-0.4%) zu bemerken.


Walliser Exportsektoren


Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind die Walliser Exporte im zweiten Halbjahr 2024 insgesamt um 26.9 Prozent zurückgegangen, während die Exporte schweizweit zugenommen haben (CH: +7.6%)


Mit +46.4 Prozent verzeichneten «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» den grössten Exportanstieg. In der Schweiz waren die Exporte in dieser Gütergruppe minimal rückläufig (CH: -0.8%). Die Exporte konnten auch in der Warenkategorie «Land- und fortwirtschaftliche Produkte» (+7.2%, CH: +2.4%) sowie "Rest Maschinen, Apparate, Elektronik" (+5.6%; CH: +1.6%) stärker als im Landesdurchschnitt zulegen. In allen anderen Bereichen waren die Exporte rückläufig. Auffallend ist die deutliche Abnahme in dem für das Wallis wichtigen Sektor "Chemische Rohstoffe, Grundstoffe" (-28.1%). Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu derjenigen in der Schweiz (+111%). Den stärksten Exportrückgang verzeichnete «Aluminium» sowohl im Wallis (-61.4%) als auch in der Schweiz (-38.9%).


Konkurs und Gründung von Unternehmen


neue Privatkonkurse wurden im ersten Quartal 2024 im Wallis angemeldet (CH: 2’227). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 86 Firmenkonkursen pro Kanton.


neue Handelsregistereinträge gab es im ersten Quartal 2024 im Wallis (CH: 13’451). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei rund 515 Einträgen pro Kanton.

neue Firmenkonkurse wurden im ersten Quartal 2024 im Wallis angemeldet (CH: 2’749). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 106 Firmenkonkursen pro Kanton.

Arbeitsmarkt

Rückblick 2024

Im ersten Quartal 2024 sank die Zahl der Arbeitslosen signifikant und lag ab März 2024 zumeist bei 2.4%. Zwischen September und Dezember stieg sie erneut. Im Dezember 2024 lag sie über dem Wert zu Beginn des Jahres bei 3.7%. Auch die Zahl der offenen Stellen reduzierte sich zwischen dem dritten und vierten Quartal stark (47%) und die Zahl der Stellsuchenden erhöhte sich um 23%. Insgesamt war die Arbeitslosenquote 2024 um 0.4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.


 

Ausblick 2025

Aufgrund der weltweiten gestiegenen Unsicherheiten und der allgemeinen Industrieschwäche wird für 2025 schweizweit ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 2.4% auf 2.9% erwartet. BAK Economics nimmt an, dass sich dies auch im Wallis bemerkbar machen wird. Trotzdem werden die Beschäftigten im Kanton Wallis auch im Jahr 2025 leicht zunehmen, aber mit einer deutlich geringen Rate als im Vorjahr (0.5% (2025) 1.2% (2024).



155'969
​Beschäftigte VZÄ

+1.5%  als im Vorjahr

3'074
Zahl der Arbeitslosen im
tertiären Sektor
1'781
gemeldete offene Vollzeitstellen im Januar 2024
6'953
Registrierte Stellensuchende im Januar 2024

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