Die Konjunktur in Kürze
(letzte Aktualisierung: Mai 2025)
Walliser BIP
Nach einem schwachen Wachstumsjahr 2023 erhöht sich das reale BIP des Kantons Wallis auch im Jahr 2024 nur um 0.9 Prozent wie die Gesamtschweiz (bereinigt um Sportgrossereignisse). Das Wallis liegt damit aber erneut leicht über dem Durchschnitt der anderen Gebirgskantone (Graubünden, Tessin, Bern: 0.6%).
Für das laufende Jahr wird ein leicht höherer Zuwachs für die Walliser und Schweizer Wirtschaft von 1.2 Prozent prognostiziert. Damit entwickelt sich das Wallis wiederum besser als die anderen Gebirgskantone (0.8%)
Der Arbeitsmarkt
Die schwache Konjunktur zeigt sich auch bei der Beschäftigungsentwicklung im Jahr 2024. Zwar nimmt die Beschäftigung zu, aber deutlich schwächer als in den Vorjahren und auch weniger stark im Vergleich zur Schweiz oder den anderen Gebirgskantonen (CH und Gebirgskantone 2024: 1.3%).
Für das laufende Jahr erwartet BAK Economics, dass sich der Walliser Arbeitsmarkt noch stärker abschwächen wird und die Beschäftigung nur mehr um 0.5 Prozent zunehmen wird. Das Wallis liegt damit im Durchschnitt der Vergleichsregionen (CH und Gebirgskantone 2025: 0.5%).
Unter der Lupe: Hotel- und Gaststättengewerbe, MEM, Chemie-Pharma
Der Finanzsektor und das Baugewerbe legen im Jahr 2024 mit 2.4 bzw. 2.3 Prozent am stärksten zu, gefolgt vom Gastgewerbe (1.5%) und der Chemie- und Pharmabranche (1.3%). Für diese vier Branchen werden ebenso im laufenden Jahr positive Wachstumsraten erwartet: Die Chemie- und Pharmabranche wird voraussichtlich mit einer Rate von 5.0 Prozent wachsen. Gute Aussichten bestehen auch für das Bau- (2.8%) und das Gastgewerbe (1.9%). Der Finanzsektor entwickelt sich ebenfalls positiv (2025: 1.4%). Die Investitionsgüterindustrie schrumpft 2024 um -3.4 Prozent und wird auch im laufenden Jahr rückläufig sein (-0.4%). Sie kämpft seit längerem mit einem schwierigen globalen Umfeld, das durch die US-Zollpolitik zusätzlich unsicherer geworden ist. Diese Unsicherheiten führen zu aufgeschobenen oder rückläufigen Investitionen.
Tourismus
(letzte Aktualisierung: Juni 2025)
Rückblick Wintersaison 2024/25
Die Logiernächte in der Wintersaison 2024/25 entsprachen in etwa denjenigen der Vorperiode (+0.2%). Die Übernachtungen der inländischen Gäste haben ausgehend von einem hohen Niveau im Vergleich zur Vorperiode um 3.5% abgenommen. Die ausländischen Gäste hingegen kamen zahlreicher. Die Zahl der Logiernächte der ausländischen Besucher lag 5.2 Prozent höher als in der Vorjahresperiode.
Ausblick Sommersaison 2025
Für den Sommer 2025 wird davon ausgegangen, dass die Übernachtungen der ausländischen Gäste vor allem aus den USA weiter zunehmen werden. Die inländische Nachfrage wird hoch bleiben, aber keine Wachstumsimpulse liefern. Aufgrund veränderter Reisegewohnheiten und einer restriktiven Visapolitik wird sich die Zahl der Touristen aus China weniger dynamisch entwickeln. Zahlreiche Grossveranstaltungen wie die Fussball-EM der Frauen fördern den Tourismus in der Schweiz. In Wallis finden zudem Events wie die UCI Mountain Bike Weltmeisterschaften statt, die Gäste ins Wallis locken. Für positive Aussichten im Sommer ist günstiges Wetter entscheidend. Die Folgen der US-Zollpolitik zeigen sich im Sommer 25 noch wenig. Viele Reisen wurden bereits gebucht und die Auswirkungen sind bisher kaum bei den Konsumenten angekommen.
Nach Branche und Markt
Die Aussichten im Gastgewerbe sind positiv, wenn auch nach dem Ende der Erholungsphase nach der Pandemie, die Wachstumsraten nur mehr moderat sind. Für 2025 wird ein Wertschöpfungswachstum von 1.9 Prozent (CH: 1.7%) im Gastgewerbe des Wallis erwartet. Für die Beschäftigung ist ein leichter Zuwachs von 0.3 Prozent für das Jahr 2025 (CH: 0.4%) prognostiziert.
Im Vergleich zum Vorjahr war 2024 ein deutlicher Rückgang des heimischen Tourismus zu erkennen (-4.2%). Im Gegensatz dazu stiegen die ausländischen Übernachtungszahlen um 3 Prozent. Es kamen mehr Touristen aus Nordamerika (10.5%) und dort vor allem aus den Vereinigten Staaten (11%). Die Übernachtungszahlen aus Asien nahmen ebenfalls um 10% zu, insbesondere aus Japan (+51.8%) und China (+25.5%). Hingegen veränderten sich die Übernachtungszahlen der westeuropäischen Gäste kaum (-0.3%). Die schlechte konjunkturelle Lage in Deutschland zeigt sich auch in den Logiernächten, die im Vergleich zum Vorjahr um 5.2 Prozent gesunken sind.
Aussenhandel
(letzte Aktualisierung: März 2025)
Hauptmärkte für das Wallis
In der zweiten Hälfte des Jahres 2024 waren die Vereinigten Staaten die wichtigste Exportdestination für den Kanton Wallis, mit fast einem Fünftel der Gesamtexporte (20.3%). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 ist dieser Prozentsatz um einen Prozentpunkt gestiegen. Die anhaltende stagnierende Wirtschaftsentwicklung in Deutschland macht sich auch im Kanton Wallis bemerkbar Die Exporte nach Deutschland sind im Vergleich zu den vorherigen sechs Monaten um fünf Prozentpunkte gesunken (-5.0%). Trotzdem gingen weiterhin 17 Prozent der gesamten Walliser Exporte nach Deutschland (17.2%).
Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2024 war in der zweiten Jahreshälfte auch ein Anstieg der Exporte nach China (+3.5%), Südamerika (+2.2%), Frankreich (0.9%), Übriges Europa und Nordamerika (jeweils +0.4%) sowie restliche Welt (+0.1%) zu verzeichnen. Ein Rückgang war dagegen bei den Exporten in die asiatischen Länder ohne China (-2.2%), Italien (-1.0%) und der restlichen Eurozone (-0.4%) zu bemerken.
Walliser Exportsektoren
Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind die Walliser Exporte im zweiten Halbjahr 2024 insgesamt um 26.9 Prozent zurückgegangen, während die Exporte schweizweit zugenommen haben (CH: +7.6%)
Mit +46.4 Prozent verzeichneten «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» den grössten Exportanstieg. In der Schweiz waren die Exporte in dieser Gütergruppe minimal rückläufig (CH: -0.8%). Die Exporte konnten auch in der Warenkategorie «Land- und fortwirtschaftliche Produkte» (+7.2%, CH: +2.4%) sowie "Rest Maschinen, Apparate, Elektronik" (+5.6%; CH: +1.6%) stärker als im Landesdurchschnitt zulegen. In allen anderen Bereichen waren die Exporte rückläufig. Auffallend ist die deutliche Abnahme in dem für das Wallis wichtigen Sektor "Chemische Rohstoffe, Grundstoffe" (-28.1%). Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu derjenigen in der Schweiz (+111%). Den stärksten Exportrückgang verzeichnete «Aluminium» sowohl im Wallis (-61.4%) als auch in der Schweiz (-38.9%).
Konkurs und Gründung von Unternehmen
(letzte Aktualisierung: Juli 2025)

neue Privatkonkurse wurden im ersten Quartal 2025 im Wallis angemeldet (CH: 2’419). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 93 Firmenkonkursen pro Kanton.

neue Handelsregistereinträge gab es im ersten Quartal 2025 im Wallis (CH: 13’980). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei rund 538 Einträgen pro Kanton.

neue Firmenkonkurse wurden im ersten Quartal 2025 im Wallis angemeldet (CH: 2’868). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 110 Firmenkonkursen pro Kanton.
Arbeitsmarkt
(letzte Aktualisierung: April 2025)
Rückblick 2024
Im ersten Quartal 2024 sank die Zahl der Arbeitslosen signifikant und lag ab März 2024 zumeist bei 2.4%. Zwischen September und Dezember stieg sie erneut. Im Dezember 2024 lag sie über dem Wert zu Beginn des Jahres bei 3.7%. Auch die Zahl der offenen Stellen reduzierte sich zwischen dem dritten und vierten Quartal stark (47%) und die Zahl der Stellsuchenden erhöhte sich um 23%. Insgesamt war die Arbeitslosenquote 2024 um 0.4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Ausblick 2025
Aufgrund der weltweiten gestiegenen Unsicherheiten und der allgemeinen Industrieschwäche wird für 2025 schweizweit ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 2.4% auf 2.9% erwartet. BAK Economics nimmt an, dass sich dies auch im Wallis bemerkbar machen wird. Trotzdem werden die Beschäftigten im Kanton Wallis auch im Jahr 2025 leicht zunehmen, aber mit einer deutlich geringen Rate als im Vorjahr (0.5% (2025) 1.2% (2024).
