Walliser Konjunkturlagee 
(September 2023)

+1.2%
Wachstum 2023 des BIP
+1.7%
Wachstum 2023 der Beschäftigung
1.8%
Arbeitslosenquote (Juni 2023)
2.4%
Inflationsrate 2023 Schweiz

Die Konjunktur in Kürze

In der Rekonvaleszenz nach dem Kovid

Nach dem pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2020 ist das reale BIP des Wallis in den Jahren 2021 und 2022 wieder gewachsen und liegt damit über dem Schweizer Durchschnitt (VS 2022: 4.4%; CH 2022: 2.0%).

Für das laufende Jahr prognostiziert BAK Economics einen Zuwachs der Walliser Wirtschaft von 1.2 Prozent. Damit wird die regionale Entwicklung voraussichtlich noch deutlich positiver ausfallen als jene des nationalen Mittels (CH 2023: 0.3%).

Normalisierung des Arbeitsmarktes

Die Normalisierung der Wirtschaftstätigkeit nach der Pandemiezeit zeigt sich auch auf der Ebene der Beschäftigung. Nach einer Stagnation im Jahr 2020 und einer Erholung im Jahr 2021 wird das Beschäftigungswachstum im Wallis im Jahr 2022 voraussichtlich dem nationalen Durchschnitt entsprechen (VS 2022: 2.6%; CH 2022: 2.7%).

Für das laufende Jahr erwartet BAK Economics, dass sich der Walliser Arbeitsmarkt noch leicht stärker als der Schweizer Durchschnitt entwickeln wird. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten dürfte im Wallis im Jahr 2023 um 1.7 Prozent zunehmen (CH 2023: 1.6%).

​Unter der Lupe: Hotel- und Gaststättengewerbe, MEM, Chemie-Pharma

Nach einem Einbruch im Jahr 2020 und Schwierigkeiten im Jahr 2021 wird für das Jahr 2022 eine deutliche Erholung des Gastgewerbes erwartet. Im Vergleich zu den anderen betrachteten Wirtschaftssektoren prognostiziert BAK Economics, dass das Gastgewerbe im Jahr 2022 das höchste Wachstum auf kantonaler Ebene aufweisen wird (37.7%). Es folgt der chemisch-pharmazeutische Sektor, der nach einem starken Wachstum im Jahr 2022 (12.1%) zu einer geringeren, aber immer noch bedeutenden Wachstumsrate zurückkehren wird (2.1%). Nach einem deutlichen Wachstum im Jahr 2022 (3.3%) dürfte sich auch die Entwicklung des Investitionsgütersektors im Jahr 2023 verlangsamen (1.9%)


Tourismus


Rückblick Wintersaison 2022/23

Der Kanton Wallis verzeichnete zwischen November 2022 und März 2023 einen Anstieg von 5.9 Prozent an Logiernächten gegenüber dem Vorjahr. Diese Wachstumsrate zeigt eine Rückkehr zur Normalität nach den Pandemiejahren und den Erholungseffekten, die in der Wintersaison 2021/22 verzeichnet wurden. Die absolute Zahl der Übernachtungen in der Wintersaison 2022/23 stieg im Vergleich zur Vorpandemiezeit um 5.3% (1’981’335; 2018/19: 1’881’440). Die Zahl der Übernachtungen von Schweizer Gästen stieg im Vergleich zur Wintersaison vor der Pandemie um 10.8 Prozent (1’155’270; 2018/19: 1’042’968). Im Vergleich zur Vorjahresperiode ist jedoch ein leichter Rückgang in der Wintersaison 2022/23 zu verzeichnen (-4.0%). Im Vergleich zur Wintersaison vor der Pandemie ist die Zahl der Gäste aus dem Ausland um 1.5 Prozent leicht zurückgegangen (826’065; 2018/19: 838’472). Die Dynamik im Vergleich zur Vorjahresperiode ist jedoch positiv, mit einem Anstieg der Übernachtungen von internationalen Gästen um 23.7 Prozent.

Ausblick Sommersaison 2023

Obschon im Sommer 2023 von einer allmählichen Entspannung der makroökonomischen Situation ausgegangen werden kann, dürfte die Entwicklung der Logiernächte im Vergleich zu den Vorjahren unspektakulär verlaufen. Dies einerseits weil globale Belastungsfaktoren, wie die geldpolitische Trendwende, der kostspielige Umbau der Energieversorgung und die geopolitischen Unsicherheiten auch im Sommer weiter fortbestehen und somit auf die Konsumentenstimmung drücken werden. Andererseits, weil die in den Vorjahren vorhandenen Aufholeffekte von der Covid-19-Krise nicht mehr so ausgeprägt sein werden.

Nach Branche und Markt

Nach den Schwierigkeiten der Pandemiezeit und der Erholung 2022, wird für das Gastgewerbe im Wallis 2023 ein Wertschöpfungswachstum von 13.2% erwartet (CH: +9.7%). Obwohl niedriger als im Vorjahr, wird auch für die Beschäftigung eine positive Entwicklung prognostiziert, mit einem geschätzten Wachstum von 3.6% im Jahr 2023 (CH: +1.8%).

Im Vergleich zur Vorjahresperiode hat der internationale Tourismus im Wallis im ersten Quartal 2023 zugenommen. Das grösste Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnen Gäste aus asiatischen Ländern (+166%) und Nordamerika (+67%). Die Gäste aus Westeuropa verzeichneten dagegen ein deutlich geringeres, aber immer noch positives Wachstum.(+3%).

Aussenhandel

Hauptmärkte für das Wallis

In der zweiten Hälfte des Jahres 2022 waren die Vereinigten Staaten die wichtigste Exportdestination für den Kanton Wallis, mit einem Viertel der Gesamtexporte (25.7%). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 ist dieser Prozentsatz um 6.0 Prozentpunkte gestiegen. Trotz eines Rückgangs im Vergleich zu den vorherigen sechs Monaten (-3.8%), machten auch die Exporte nach Deutschland weiterhin rund ein Viertel der gesamten Walliser Exporte aus.

Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2022 war in der zweiten Jahreshälfte auch ein Anstieg der Exporte nach China (1.0%), übriges Asien (+0.9%) und Rest Eurozone (+0.2%) zu verzeichnen. Ein Rückgang war dagegen bei den Exporten nach Südamerika (-2.9%), Italien (-1.1%), Frankreich (-0.2%) und Nordamerika (ohne USA, -0.2%) zu bemerken.

Walliser Exportsektoren

Im Vergleich zur Vorjahresperiode haben die Walliser Exporte im zweiten Halbjahr 2022 insgesamt um 24.6 Prozent zugenommen (CH: -0.2%).

Mit +43,9 Prozent verzeichnete der Sektor "Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie" den grössten Exportanstieg gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Dieser Wert ist etwa achtmal so hoch wie der Anstieg im gleichen Sektor in der Schweiz (+5.6%). Deutliche Zuwächse der Walliser Exporte wurden auch für "Chemische Rohstoffe, Grundstoffe" (+42.3%; CH: +9.6%), "Übrige chemische Endprodukte" (+24.8%; CH: -5.5%) und "Aluminium" (+21.6%; CH: +19.5%) verzeichnet. Bei den "agrochemischen Erzeugnissen" (-13.1%) und den Industriemaschinen (-37.5%) ist dagegen ein starker Rückgang zu verzeichnen. Dies steht im klaren Gegensatz zu dem, was in der Schweiz passierte, nämlich ein Anstieg der Exporte dieser Waren um 30.8 bzw. 3.7 Prozent.

Konkurs und Gründung von Unternehmen


Arbeitsmarkt

Rückblick 2022

Der Arbeitsmarkt im Kanton Wallis war Anfang 2022 noch von der Corona Krise geprägt. Die Auswirkungen der Schutzmassnahmen widerspiegeln sich klar in den Arbeitslosenzahlen. Im Laufeder Monate ist jedoch ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu beobachten, was dem allmählichen Ende der Pandemiezeit entspricht. Im Schnitt lag die Arbeitslosenquote im vierten Quartal 2022 bei 2.3%, d. h. 0.7% tiefer als im ersten Quartal.

Ausblick 2023

Die gesamtwirtschaftliche Situation im Kanton Wallis wird sich 2023 voraussichtlich konsolidieren, wenn auch deutlich langsamer als im Vorjahr. Im laufenden Jahr wird die Zahl der Beschäftigten um 1.7% steigen. Für das BIP erwartet BAK Economics hingegen einen Zuwachs von 1.2%. Es gilt trotzdem zu beachten, dass das Prognoserisiko unter den momentanen Umständen noch gross ist. Der derzeitige golabale Kontext (Krieg in der Ukraine, steigende Energiekosten, Inflation, usw.) könnte sich tatsächlich negativ auf die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie auswirken.

150'083
​Beschäftigte VZÄ
2'650
Zahl der Arbeitslosen im
tertiären Sektor
1'944
gemeldete offene Vollzeitstellen 
im Juni 2023 
5'722
Registrierte Stellensuchende  im Juni 2023

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