Die Konjunktur im Überblick
(der(Letzte Aktualisierung: August 2025)nière mise à jour: août 2025)
Walliser BIP
Das nominale Bruttoinlandprodukt (BIP) des Kantons Wallis beträgt im Jahr 2024 rund 23’263 Mio. CHF. Damit erwirtschaftet der Kanton knapp 3 Prozent des gesamten Schweizer BIPs, das sich auf 825’273 Mio. CHF beläuft. Rund 10 Prozent des nationalen BIPs stammen aus den Bergkantonen, deren Gesamtwertschöpfung bei 78’221 Mio. CHF liegt.
Für das laufende Jahr prognostiziert BAK Economics ein BIP von 23’678 Mio. CHF im Wallis. Rund 70 Prozent dieser Wertschöpfung entfällt auf den Dienstleistungssektor. Am meisten wird im öffentlichen Sektor mit 5’001 Mio. CHF sowie in den übrigen Dienstleistungen mit 4’701 Mio. CHF erzielt. Auch der Handel stellt mit 2’515 Mio. CHF eine wichtige Säule dar. In der Industrie erzielt die Chemie- und Pharmabranche mit Abstand den höchsten Beitrag zur Wertschöpfung und erwirtschaftet 3’314 Mio. CHF.
Kleine und mittlere Unternehmen
Kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) bilden das Rückgrat der Schweizer und Walliser Wirtschaft. Im Kanton Wallis ist 61 Prozent der Beschäftigten in KMU tätig (Unternehmen mit mehr als 10 und weniger als 250 Vollzeitäquivalenten (FTE); Schweiz: 55%, Bergkantone: 62%). Ein Drittel der Beschäftigten ist im Kanton Wallis und in den anderen Bergkantonen in Grossbetrieben (mehr als 250 FTE) beschäftigt. In der gesamten Schweiz ist dieser Anteil aufgrund der vermehrten Präsenz von Konzernzentralen mit 41 Prozent deutlich höher. Der Anteil der Beschäftigten in Mikrounternehmen (weniger als 10 FTE) ist mit 6 Prozent im Kanton Wallis und den anderen Bergkantonen ähnlich dem Schweizer Durchschnitt (5%).
Arbeitsmarkt
Im sekundären Sektor – mit Ausnahme des Baugewerbes – arbeitet mehr als ein Drittel der Beschäftigten in einem Grossunternehmen; Kleinstunternehmen sind dort kaum vertreten. In der Investitionsgüterindustrie sind 56 Prozent der Arbeitskräfte in kleinen und mittleren Unternehmen tätig, 42 Prozent in Grossunternehmen. Besonders stark ist die Dominanz grosser Unternehmen im Walliser Chemie- und Pharmabereich: Dort sind 91 Prozent der Beschäftigten in einem Grossunternehmen angestellt. Im Dienstleistungssektor – insbesondere ausserhalb des Finanz- und öffentlichen Sektors – arbeiten die meisten in einem KMU. Im Handel sind 62 Prozent der Beschäftigten in KMU tätig und fast ein Drittel in Grossunternehmen. Im Gastgewerbe dominieren KMU deutlich: 84 Prozent der Beschäftigten sind dort angestellt.
Tourismus
(letzte Aktualisierung: Juni 2025)
Rückblick Wintersaison 2024/25
Die Logiernächte in der Wintersaison 2024/25 entsprachen in etwa denjenigen der Vorperiode (+0.2%). Die Übernachtungen der inländischen Gäste haben ausgehend von einem hohen Niveau im Vergleich zur Vorperiode um 3.5% abgenommen. Die ausländischen Gäste hingegen kamen zahlreicher. Die Zahl der Logiernächte der ausländischen Besucher lag 5.2 Prozent höher als in der Vorjahresperiode.
Ausblick Sommersaison 2025
Für den Sommer 2025 wird davon ausgegangen, dass die Übernachtungen der ausländischen Gäste vor allem aus den USA weiter zunehmen werden. Die inländische Nachfrage wird hoch bleiben, aber keine Wachstumsimpulse liefern. Aufgrund veränderter Reisegewohnheiten und einer restriktiven Visapolitik wird sich die Zahl der Touristen aus China weniger dynamisch entwickeln. Zahlreiche Grossveranstaltungen wie die Fussball-EM der Frauen fördern den Tourismus in der Schweiz. In Wallis finden zudem Events wie die UCI Mountain Bike Weltmeisterschaften statt, die Gäste ins Wallis locken. Für positive Aussichten im Sommer ist günstiges Wetter entscheidend. Die Folgen der US-Zollpolitik zeigen sich im Sommer 25 noch wenig. Viele Reisen wurden bereits gebucht und die Auswirkungen sind bisher kaum bei den Konsumenten angekommen.
Nach Branche und Markt
Die Aussichten im Gastgewerbe sind positiv, wenn auch nach dem Ende der Erholungsphase nach der Pandemie, die Wachstumsraten nur mehr moderat sind. Für 2025 wird ein Wertschöpfungswachstum von 1.9 Prozent (CH: 1.7%) im Gastgewerbe des Wallis erwartet. Für die Beschäftigung ist ein leichter Zuwachs von 0.3 Prozent für das Jahr 2025 (CH: 0.4%) prognostiziert.
Im Vergleich zum Vorjahr war 2024 ein deutlicher Rückgang des heimischen Tourismus zu erkennen (-4.2%). Im Gegensatz dazu stiegen die ausländischen Übernachtungszahlen um 3 Prozent. Es kamen mehr Touristen aus Nordamerika (10.5%) und dort vor allem aus den Vereinigten Staaten (11%). Die Übernachtungszahlen aus Asien nahmen ebenfalls um 10% zu, insbesondere aus Japan (+51.8%) und China (+25.5%). Hingegen veränderten sich die Übernachtungszahlen der westeuropäischen Gäste kaum (-0.3%). Die schlechte konjunkturelle Lage in Deutschland zeigt sich auch in den Logiernächten, die im Vergleich zum Vorjahr um 5.2 Prozent gesunken sind.
Exporte
(letzte Aktualisierung : Oktober 2025)
Hauptmärkte für das Wallis
Im ersten Halbjahr 2025 war Deutschland mit 21 Prozent der wichtigste Exportmarkt des Kantons Wallis, gefolgt von den USA (19%). Ein seit August geltender US-Zusatzzoll von 39 Prozent (Ausnahmen: Pharma, gewisse Goldprodukte) belastet zwar die Wettbewerbsfähigkeit, dennoch sanken die Walliser Exporte in die USA bislang nur moderat um 4.4 Prozent. Im Gegensatz dazu führte die Wirtschaftsschwäche Deutschlands zu einem deutlich stärkeren Rückgang der Exporte nach Deutschland (-9.6%). Der starke Franken belastet zusätzlich die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Exporteure.
Trotzdem konnten andere Zielmärkte zulegen: Positiv wirkte das Wachstum der Ausfuhren nach Frankreich (+9.8%), in die restliche Eurozone (+4.6%), das übrige Europa (+10%) sowie die starken Zuwächse in China (+38.2%) und Südamerika (+33.7%). Insgesamt gehen fast 55 Prozent der Walliser Exporte nach Europa; nur Italien verzeichnete ein spürbares Minus (-12.2%).
Walliser Exportsektoren
Im ersten Halbjahr 2025 sanken die Walliser Exporte um 3.6 Prozent. Gesamtschweizerisch stiegen die Exporte um 8.2 Prozent, vor allem durch vorgezogene Pharmaexporte zur Umgehung potenzieller US-Zölle. Dies spiegelt sich im kräftigen Zuwachs der Kategorie «Übrige chemische Endprodukte» wider, zu der auch Pharma gehört.
Die Kategorie «Land- und forstwirtschaftliche Produkte» erzielte mit 46.6 Prozent den deutlichsten Exportanstieg (CH: +3.9%). Bei der Walliser MEM-Industrie konnte sich gut halte. Es gab Zuwächse in «Industriemaschinen» (+10.7%, CH: -5.3%), «Rest Maschinen, Apparate, Elektronik» (+23.2%, CH: +2.7%) und «Übrige Metalle und Metallwaren» (+9.5%, CH: -4.6%). Den stärksten Rückgang verzeichnete die Kategorie «Fahrzeuge» (-58.1%), während bei den chemisch-pharmazeutischen Produkten nur die «Agrochemischen Erzeugnisse» (+7.2%, CH: 3.5%) zulegen konnten; andere Gruppen wie «Chemische Rohstoffe, Grundstoffe» (-12.9%, CH: -19.0%) und «Übrige chemische Endprodukte» (-11.0%, CH: +24.0%) waren rückläufig.
Insolvenz und Unternehmensgründung
(letzte Aktualisierung: Juli 2025)

neue Privatkonkurse wurden im ersten Quartal 2025 im Wallis angemeldet (CH: 2’419). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 93 Firmenkonkursen pro Kanton.

neue Handelsregistereinträge gab es im ersten Quartal 2025 im Wallis (CH: 13’980). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei rund 538 Einträgen pro Kanton.

neue Firmenkonkurse wurden im ersten Quartal 2025 im Wallis angemeldet (CH: 2’868). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 110 Firmenkonkursen pro Kanton.
Arbeitsmarkt
(Letzte Aktualisierung: September 2025)
Rückblick erstes Halbjahr 2025
Nach einem kräftigen Anstieg im Dezember 2024, reduzierte sich die Arbeitslosenrate im Wallis in ersten sechs Monaten 2025 von 3.7% im Januar auf 2.8% im Juni. Auch die Zahl der offenen Stellen reduzierte sich im ersten Halbjahr deutlich von 1’700 auf 1’552 Die Zahl der Stellsuchenden sank ebenfalls von 9’968 auf 8’114. Insgesamt war aber die Arbeitslosenquote Juni 2025 immer noch um 0.4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.
Ausblick zweites Halbjahr 2025
Wegen der Zollkonflikte mit den USA und der anhaltenden allgemeinen Industrieschwäche wird schweizweit ein Anstieg der Arbeitslosenquote von 2.4% (2024) auf 2.9% (2025) bzw. 3.2% (2026) erwartet. BAK Economics nimmt an, dass sich dies auch im Wallis bemerkbar machen wird. Trotzdem werden die Beschäftigten im Kanton Wallis auch im Jahr 2025 leicht zunehmen, aber mit einer deutlich geringen Rate als im Vorjahr: 0.5% (2025) 1.2% (2024).
