Konjunkturelle Entwicklung Kanton Wallis 

(März 2025)

+1.2%
Wachstum 2024 des BIP
+0.4%
Wachstum 2024 der Beschäftigung
2.7%
Arbeitslosenquote (Oktober 2024)
1.3%
Inflationsrate Juni 2024 Schweiz

Die Konjunktur in Kürze

Walliser BIP

Im Jahr 2023 ist das Walliser BIP aufgrund der negativen Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe rückläufig. Für 2024 wird eine Erholung prognostiziert, so dass das Walliser BIP stärker als jenes der anderen Gebirgskantone (Graubünden, Tessin, Bern) zulegt und sich auch besser als der Schweizer Durchschnitt (bereinigt um Grosssportereignisse) entwickelt (VS 2024: +2.4%, CH 2024: +0.9%).


Für das laufende Jahr prognostiziert BAK Economics einen Zuwachs der Walliser Wirtschaft von 1.2 Prozent. Damit ist die regionale Entwicklung ähnlich wie in den anderen Gebirgskantonen (2025: +1.2%) und etwas schwächer als jene der Schweiz (bereinigt um Sportevents) (VS +1.2%, CH 2025: +1.4%).


Der Arbeitsmarkt

Die Normalisierung der Wirtschaftstätigkeit nach der Pandemiezeit zeigt sich auch noch auf der Ebene der Beschäftigung im Jahr 2022 mit einem überdurchschnittlichen Beschäftigungsanstieg. Seit 2023 entwickelt sich das Beschäftigungswachstum im Wallis geringfügig unter dem nationalen Durchschnitt (VS 2024: +1.2%, CH 2024: +1.3%) und der Gebirgskantone (2024: +1.3%).

 

Für das laufende Jahr erwartet BAK Economics für den Kanton Wallis eine ähnliche Entwicklung wie in den Vergleichsregionen. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten dürfte im Wallis im Jahr 2025 um 0.44 Prozent zunehmen (CH 2025: +0.49%, Gebirgskantone 2025: +0.47%).


​Unter der Lupe: Hotel- und Gaststättengewerbe, MEM, Chemie-Pharma

Nach einem noch deutlichen Zuwachs im Jahr 2023 wird für das Gastgewerbe für das Jahr 2024 nur ein Wachstum von 1.6 Prozent prognostiziert. Grund dafür ist der Rückgang der Logiernächte um -1.5% gegenüber dem Vorjahr (Januar-November). vor allem wegen des schlechten Wetters. Der Walliser Tourismus wird auch im Jahr 2025 wachsen, allerdings mit einer Wachstumsrate von 1.3 Prozent weniger dynamisch als in den Vorjahren.


Für den chemisch-pharmazeutischen Sektor wird nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2023 (-10.8%) für 2024 ein erneutes starkes Wachstum erwartet (+13.8%). Für das laufende Jahr wird von einem moderaten Zuwachs ausgegangen (2025: +2.0%).

Tourismus

Rückblick Sommersaison 2024

Im Kanton Wallis reduzierte sich zwischen Mai und Oktober 2024 die Anzahl an Logiernächten um 2.6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach zwei Jahren mit moderatem Wachstum ist die absolute Zahl der Übernachtungen in der Sommersaison 2024 erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wieder gesunken (2023: 2’197’592; 2024: 2’140’192). Hauptverantwortlich dafür waren die widrigen Wetterverhältnisse mit schweren Unwettern im Sommer und ein trüber Oktober. Der grösste Rückgang in diesem Zeitraum ist bei den inländischen Touristen zu verzeichnen (-6.6%), während die Anzahl an ausländischen Touristen stieg (2.1%). Bei den Auslandstouristen ist die Anzahl an japanischen (46.1%) und chinesischen (21.6%) Touristen im Vergleich zur Vorjahresperiode stark gestiegen, gefolgt von US-Amerikanischen Gästen (7.2%). Bei deutschen (-7.4%) und französischen (-1.1%) Touristen ist hingegen ein Negativtrend zu beobachten.



Ausblick Wintersaison 2024/25

Die Tourismusnachfrage bleibt weiterhin auf hohem Niveau. Gemäss der Tourismusprognose von BAK Economics werden die Logiernächten im Winter 2024/25 schweizweit gegenüber dem Vorwinter leicht zunehmen (+0.8%). Die für das Wallis besonders wichtige inländische Nachfrage stabilisiert sich auf hohem Niveau. Die verhaltene Nachfrage aus Europa dürfte sich aufgrund des starken Schweizer Frankens und einer langsamen konjunkturellen Erholung in den Winter übertragen. Bei den Fernmärkten zeigt sich ein gemischtes Bild: Die US-Touristen gewinnen auch in der Wintersaison weiter an Bedeutung, nicht zuletzt durch den Einstieg amerikanischer Investoren in Crans-Montana. Das Wachstum aus Asien ist zwar dynamisch, doch insbesondere die Zahl chinesischer Gäste bleibt deutlich unter dem Niveau von 2019 und wird voraussichtlich auf absehbare Zeit dieses Niveau nicht wieder erreichen.


Nach Branche und Markt

Nach der Pandemiezeit und der Erholung in den Jahren 2023 und 2024 wird für das Gastgewerbe im Wallis für das Jahr 2025 ein mässiges Wertschöpfungswachstum erwartet (VS:+1.6%, CH: +1.5%). Im Gegensatz dazu wird für die Beschäftigung nach kräftigem Wachstum in den Jahren 2021-2023 für 2025, ähnlich wie im Jahr 2024, nur ein leichtes Wachstum prognostiziert (VS:+0.3%, CH: +0.4%).


Im Vergleich zur gleichen Periode im Vorjahr war in den ersten drei Quartalen 2024 ein Zuwachs des internationalen Tourismus im Wallis zu erkennen. Das grösste Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnen Gäste aus Nordamerika (+9.3%), danach aus asiatischen Ländern (+6.8%), während die Anzahl an westeuropäischen Touristen gesunken ist (-2.1%).

Aussenhandel

Hauptmärkte für das Wallis

In der zweiten Hälfte des Jahres 2024 waren die Vereinigten Staaten die wichtigste Exportdestination für den Kanton Wallis, mit fast einem Fünftel der Gesamtexporte (20.3%). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 ist dieser Prozentsatz um einen Prozentpunkt gestiegen. Die anhaltende stagnierende Wirtschaftsentwicklung in Deutschland macht sich auch im Kanton Wallis bemerkbar Die Exporte nach Deutschland sind im Vergleich zu den vorherigen sechs Monaten um fünf Prozentpunkte gesunken (-5.0%). Trotzdem gingen weiterhin 17 Prozent der gesamten Walliser Exporte nach Deutschland (17.2%).


Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2024 war in der zweiten Jahreshälfte auch ein Anstieg der Exporte nach China (+3.5%), Südamerika (+2.2%), Frankreich (0.9%), Übriges Europa und Nordamerika (jeweils +0.4%) sowie restliche Welt (+0.1%) zu verzeichnen. Ein Rückgang war dagegen bei den Exporten in die asiatischen Länder ohne China (-2.2%), Italien (-1.0%) und der restlichen Eurozone (-0.4%) zu bemerken.


Walliser Exportsektoren


Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind die Walliser Exporte im zweiten Halbjahr 2024 insgesamt um 26.9 Prozent zurückgegangen, während die Exporte schweizweit zugenommen haben (CH: +7.6%)


Mit +46.4 Prozent verzeichneten «Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie» den grössten Exportanstieg. In der Schweiz waren die Exporte in dieser Gütergruppe minimal rückläufig (CH: -0.8%). Die Exporte konnten auch in der Warenkategorie «Land- und fortwirtschaftliche Produkte» (+7.2%, CH: +2.4%) sowie "Rest Maschinen, Apparate, Elektronik" (+5.6%; CH: +1.6%) stärker als im Landesdurchschnitt zulegen. In allen anderen Bereichen waren die Exporte rückläufig. Auffallend ist die deutliche Abnahme in dem für das Wallis wichtigen Sektor "Chemische Rohstoffe, Grundstoffe" (-28.1%). Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu derjenigen in der Schweiz (+111%). Den stärksten Exportrückgang verzeichnete «Aluminium» sowohl im Wallis (-61.4%) als auch in der Schweiz (-38.9%).


Konkurs und Gründung von Unternehmen


neue Privatkonkurse wurden im ersten Quartal 2024 im Wallis angemeldet (CH: 2’227). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 86 Firmenkonkursen pro Kanton.


neue Handelsregistereinträge gab es im ersten Quartal 2024 im Wallis (CH: 13’451). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei rund 515 Einträgen pro Kanton.

neue Firmenkonkurse wurden im ersten Quartal 2024 im Wallis angemeldet (CH: 2’749). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 106 Firmenkonkursen pro Kanton.

Arbeitsmarkt

Rückblick 2023

Im vierten Quartal 2023 erhöhte sich die Arbeitslosigkeit deutlich vor allem im sekundären Sektor. Auch die Zahl der offenen Stellen ging zurück. Im ersten Quartal 2024 reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen wieder signifikant und lag ab März 2024 zumeist bei 2.5%. Zwischen September und Oktober stieg sie erneut leicht auf 2.7% an und auch die Zahl der offenen Stellen reduzierte sich merklich (35.6% weniger im Vergleich zur Vorjahresperiode). v

 

Ausblick 2024

Insgesamt ist die Schweizer Wirtschaft im Jahr 2024 durch globale Krisen, einem starken Franken und einer schwächeren weltweiten Nachfrage belastet. Dies lässt sich auch im Kanton Wallis beobachten. Der Arbeitsmarkt erweist sich aber als durchaus robust. BAK Economics erwartet, dass die Zahl der Beschäftigten auch im laufenden Jahr zunehmen wird. Mit einem Zuwachs von 1.3% allerdings etwas weniger stark als in den Vorjahren.



155'969
​Beschäftigte VZÄ

+1.5%  als im Vorjahr

3'074
Zahl der Arbeitslosen im
tertiären Sektor
1'781
gemeldete offene Vollzeitstellen im Januar 2024
6'953
Registrierte Stellensuchende im Januar 2024

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