Konjunkturelle Entwicklung Kanton Wallis 

(Dezember 2024)

+1.4%
Wachstum 2024 des BIP
+1.3%
Wachstum 2024 der Beschäftigung
2.7%
Arbeitslosenquote (Oktober 2024)
1.3%
Inflationsrate Juni 2024 Schweiz

Die Konjunktur in Kürze

Walliser BIP

Nach den Erholungsjahren 2021 und 2022 ist das reale BIP des Wallis auch im Jahr 2023 gewachsen und liegt damit etwas unter dem Schweizer Durchschnitt (VS 2023: 1.0%, CH 2023: 1.2% bereinigt um Sportevents).


Für das laufende Jahr prognostiziert BAK Economics einen Zuwachs der Walliser Wirtschaft von 1.4 Prozent. Damit wird die regionale Entwicklung voraussichtlich etwas höher ausfallen, als jene des nationalen Mittels (CH 2024: 1.0% bereinigt um Sportevents).

 

Der Arbeitsmarkt

Die Normalisierung der Wirtschaftstätigkeit nach der Pandemiezeit zeigt sich auch auf Ebene der Beschäftigung. Nach zwei Erholungsjahren dürfte sich das Beschäftigungswachstum im Wallis auch für das Jahr 2023 fortsetzen, wenn auch langsamer als in den Vorjahren (CH 2023: 2.2%).


Für das laufende Jahr erwartet BAK Economics, dass sich der Walliser Arbeitsmarkt etwas weniger dynamisch entwickeln wird und im Vergleich zur Schweizer Gesamtwirtschaft unterdurchschnittlich. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten dürfte im Wallis 2024 um 1.0 Prozent zunehmen (CH 2024: 1.4%).


​Unter der Lupe: Hotel- und Gaststättengewerbe, MEM, Chemie-Pharma

Das Gastgewerbe wuchs auch im Jahr 2023 kräftig (12.7%). Es folgen Investitionsgüter (2.9%) und das Baugewerbe (4.9%). Für diese beiden Sektoren bestehen für das laufende Jahr keine guten Aussichten. Aufgrund der schwachen globalen Nachfrage und des starken Frankens wird die Investitionsgüterindustrie sich rückläufig entwickeln (-4.2%) und auch das Baugewerbe nimmt nur schwach mit einer Wachstumsrate von 0.5% zu. Das Gastgewerbe wird wiederum deutlich zu wachsen, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Vorjahren (5.4%). Positiv entwickeln sich zudem die Chemie- und Pharmabranche (3.2%) und auch die Finanzdienstleistungen, nehmen real um 3.0% zu.

Tourismus

Rückblick Wintersaison 2023/24

Der Kanton Wallis verzeichnete zwischen November 2023 und März 2024 einen Anstieg der Logiernächte in Höhe von 2.5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode. Am stärksten war der Anstieg bei den ausländischen Gästen (+3.8%). Bei den inländischen Touristen war ebenfalls ein Anstieg zu erkennen, wenn auch in geringerem Masse (+1.5%). Für beide Touristenkategorien war die Wintersaison 2023/24 nach zwei Jahren, die von den Auswirkungen der Pandemie geprägt waren, somit eine Rückkehr zur Normalität.


Ausblick Sommersaison 2024

Allgemein sagen die Tourismusprognosen ein Abklingen der Erholungseffekte nach der Pandemie und eine gewisse Unsicherheit aufgrund der Entwicklung des globalen Umfelds voraus. Für den Sommer 2024 prognostiziert BAK Economics ein weiteres leichtes Wachstum der Logiernächte in der Schweiz, wobei die Logiernächte der inländischen Touristen trotz eines Nachfragerückgangs voraussichtlich auf hohem Niveau verbleiben werden. Auch die Logiernächte der europäischen Gäste werden vermutlich nicht das hohe Niveau des Sommers 2023 halten können, jedoch immer noch einen wichtigen Marktanteil darstellen. Die touristische Nachfrage von Gästen aus den USA und Asien dürfte weiterhin stärker zunehmen.  


Nach Branche und Markt

Nach der Pandemiezeit und der deutlichen Erholung in den Jahren 2022 und 2023, wird auch für 2024 ein Wertschöpfungswachstum im Gastgewerbe des Wallis erwartet (VS:+4.4%, CH: 3.9%). Im Gegensatz dazu wird für die Beschäftigung eine Stagnation prognostiziert, das erwartete Wachstum beträgt 0.2 Prozent für das Jahr 2024 (CH: +0.1%).


Im Vergleich zum Vorjahr war 2023 ein deutlicher Zuwachs des internationalen Tourismus im Wallis zu erkennen (+7%). Das grösste Wachstum gegenüber dem Vorjahr verzeichnen Gäste aus asiatischen Ländern (+132%), insbesondere aus China (+331%) und Japan (+312%). Ein geringerer, aber sehr bedeutender Anstieg war auch bei den Gästen aus Nordamerika zu verzeichnen (+44%), während bei den europäischen Gästen eine stabile Situation herrschte (+1%).

Aussenhandel

Hauptmärkte für das Wallis

In der ersten Hälfte des Jahres 2024 war Deutschland die wichtigste Exportdestination für den Kanton Wallis, mit mehr als einem Fünftel der Gesamtexporte (21.3%). Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 ist dieser Prozentsatz um 3.2 Prozentpunkte gesunken. Trotz eines Rückgangs im Vergleich zu den vorherigen sechs Monaten (-4.5%), machten auch die Exporte nach den USA weiterhin ein Fünftel der gesamten Walliser Exporte aus (20.1%)..


Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 war in der ersten Jahreshälfte 2024 ein Anstieg der Exporte nach Rest Asien (+5.8%), Südamerika (+3.0%), Frankreich (+2.3%), Nordamerika (ohne USA, +0.2%) und Italien (+0.1%) zu verzeichnen. Ein Rückgang war dagegen bei den Exporten nach Europa (ohne Eurozone, -1.9%) und China (-1.3%) zu bemerken.


Walliser Exportsektoren

Im Vergleich zur Vorjahresperiode sind die Walliser Exporte im ersten Halbjahr 2024 insgesamt um 12.2 Prozent zurückgegangen (CH: -1.0%)


Mit +207.6 Prozent verzeichnete der Sektor “Fahrzeuge” den grössten Exportanstieg gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Dies steht in deutlichem Gegensatz zur Entwicklung desselben Sektors in der Schweiz (-10.4 %). Deutliche Zuwächse der Walliser Exporte wurden auch für “Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie” (+70.4%; CH: -3.3%) und “Land- und forstwirtschaftliche Produkte” (+10.2%; CH: -0.8%) verzeichnet. Bei den “Chemischen Rohstoffe, Grundstoffe” (-20.5%) ist dagegen ein Rückgang zu verzeichnen. Dieser Sektor weist ebenfalls eine Entwicklung auf, die im deutlichen Gegensatz zur Schweizer Tendenz steht, bei der die Exporte um 90.9 % zunahmen. .

Konkurs und Gründung von Unternehmen


neue Privatkonkurse wurden im ersten Quartal 2024 im Wallis angemeldet (CH: 2’227). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 86 Firmenkonkursen pro Kanton.


neue Handelsregistereinträge gab es im ersten Quartal 2024 im Wallis (CH: 13’451). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei rund 515 Einträgen pro Kanton.

neue Firmenkonkurse wurden im ersten Quartal 2024 im Wallis angemeldet (CH: 2’749). Der Durchschnitt in der Schweiz lag bei 106 Firmenkonkursen pro Kanton.

Arbeitsmarkt

Rückblick 2023

Im vierten Quartal 2023 erhöhte sich die Arbeitslosigkeit deutlich vor allem im sekundären Sektor. Auch die Zahl der offenen Stellen ging zurück. Im ersten Quartal 2024 reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen wieder signifikant und lag ab März 2024 zumeist bei 2.5%. Zwischen September und Oktober stieg sie erneut leicht auf 2.7% an und auch die Zahl der offenen Stellen reduzierte sich merklich (35.6% weniger im Vergleich zur Vorjahresperiode). v

 

Ausblick 2024

Insgesamt ist die Schweizer Wirtschaft im Jahr 2024 durch globale Krisen, einem starken Franken und einer schwächeren weltweiten Nachfrage belastet. Dies lässt sich auch im Kanton Wallis beobachten. Der Arbeitsmarkt erweist sich aber als durchaus robust. BAK Economics erwartet, dass die Zahl der Beschäftigten auch im laufenden Jahr zunehmen wird. Mit einem Zuwachs von 1.3% allerdings etwas weniger stark als in den Vorjahren.



155'969
​Beschäftigte VZÄ

+1.5%  als im Vorjahr

3'074
Zahl der Arbeitslosen im
tertiären Sektor
1'781
gemeldete offene Vollzeitstellen im Januar 2024
6'953
Registrierte Stellensuchende im Januar 2024

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