Der Hauptzielmarkt für Walliser Warenexporte ist die Eurozone. Mehr als 55 Prozent aller Warenausfuhren der Walliser Exportindustrie wird dorthin geliefert. Dabei ist Deutschland der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Der Vergleich mit der gesamten Schweiz – hier liegt der Anteil der Eurozone bei rund 44 Prozent – zeigt die hohe Abhängigkeit der Walliser Exporteure von der Eurozone und damit auch vom Wechselkurs.
Ebenfalls ein wichtiger Zielmarkt sind die Vereinigten Staaten. Im ersten Halbjahr 2018 wurden gut 14 Prozent aller nominalen Warenausfuhren dorthin geliefert. Zusammen mit dem im Vergleich zur Schweiz überdurchschnittlich hohen Anteil an Exporten nach Südamerika (5.6%, CH: 2.5%) zeigt dies die hohe Bedeutung dieser Märkte für die Walliser Exportindustrie.
Demgegenüber spielt Asien mit rund 10 Prozent Anteil im Vergleich zur gesamten Schweiz eine untergeordnete Rolle (CH: 21%).
Die ausländische Nachfrage nach Walliser Gütern ist im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zur selben Periode im Vorjahr um 5.2 Prozent zurückgegangen. Damit zeigten sich die ersten 6 Monate des laufenden Jahres deutlich schwächer als jene in der gesamten Schweiz (+6.8%).
Grund für diese schwache Entwicklung waren die Ausfuhren von agrochemischen Erzeugnissen, welche stark eingebrochen sind (-23.7%). Diese Produkte gehören neben Aluminium zu den wichtigsten Exportgütern des Kantons.
Der grösste Einbruch zeigte sich bei den chemischen Rohstoffen. Diese Warenkategorie ist aber weitaus wenig bedeutend als die agrochemischen Erzeugnisse.
Positiv kann die Tatsache gedeutet werden, dass fast alle anderen Warengruppen eine Zunahme der Ausfuhren verzeichnen konnten.
Im weiteren Jahresverlauf wird sich die Aussennachfrage nach Walliser Produkten nach unserer Einschätzung verbessern. Dies geschieht dank der Weltkonjunktur, die sich beschleunigt sowie der von uns erwarteten Abwertung des Schweizer Frankens.
Für die chemisch-pharmazeutische Industrie und die Branche Metalle, welche die überwiegende Mehrzahl der Walliser Exporte herstellen, erwartet BAK Economics dementsprechend im Jahr 2018 ein Wertschöpfungswachstum von real 1.6 Prozent in der chemischen-pharmazeutischen Industrie, respektive 1.4 Prozent in der Metallindustrie.