Zum Walliser Gastgewerbe zählen die Beherbergungsindustrie und die Gastronomie, in welcher sowohl der touristische Konsum als auch der nicht-touristische Ausserhaus-Konsum von Schweizerinnen und Schweizern berücksichtigt wird.
Die Nachfrage in der Walliser Hotellerie hat in der abgelaufenen Wintersaison (von November 2017 bis April 2018) stark zugelegt. Insgesamt nahm die Zahl der Logiernächte im Kanton Wallis gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode (Nov 2016 bis Apr 2017) um 5.6 Prozent zu. Dabei hat insbesondere die Zahl der Hotelübernachtungen von ausländischen Gästen zugenommen (+8.6%). Aber auch jene der inländischen Gäste ist angestiegen (+3.4%).
Betrachtet man die Verteilung nach Herkunftsmärkten, zeigt sich, dass nordamerikanische (+15.6%), asiatische (+13.1%) und osteuropäische (+11.5%) Gäste den grössten Zuwachs verzeichneten. Doch auch die Zahl der Übernachtungen von Besuchern aus den traditionellen westeuropäischen Märkten hat zugenommen (+6.7%). Letzterer ist mit Abstand der wichtigste ausländische Herkunftsmarkt. Gut 70 Prozent aller Gäste aus dem Ausland kommen aus Westeuropa.
In den Jahren 2015 und 2016 haben die Folgen der Frankenaufwertung nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses der Walliser Beherbergungsindustrie einen deutlichen Wertschöpfungsrückgang gebracht. Mit der positiven Nachfrageentwicklung des Jahres 2017 konnte sich das Walliser Gastgewerbe spürbar erholen und nach unserer Einschätzung ein Wachstum der realen Wertschöpfung von 3.7 Prozent erzielen.
Die anhaltend aufwärtsgerichtete Nachfrageentwicklung in den letzten Monaten stimmt zwar weiterhin positiv, dennoch bleibt die Wechselkurssituation nach wie vor schwierig, insbesondere für Gäste aus den europäischen Märkten. Wir erwarten deshalb, dass die Walliser Beherbergungsindustrie die starke Performance von 2017 (+5.3%) nicht halten kann und eine Normalisierung zu sehen sein wird (2018: +1.8%, 2019: +0.9%).
Im Gegensatz dazu rechnen wir für die Walliser Gastronomie mit einer anhaltend hohen Expansionsrate (2018: +2.2%, 2019: +1.6%). Einerseits ist sie weniger von der westeuropäischen Nachfrage abhängig und anderseits ist die inländische Konsumentenstimmung nach wie vor gut.
Insgesamt wird im Jahr 2018 ein Wertschöpfungswachstum im Walliser Gastgewerbe von 2 Prozent erwartet, ehe 2019 aus den genannten Gründen eine Normalisierung folgt.