Zur Walliser Bauwirtschaft zählen die Branchen Hochbau (Errichtung von Gebäuden), Tiefbau (allen voran Strassenbau) sowie das Ausbaugewerbe (beispielsweise Maler oder Elektroinstallateure). Die letzten beiden sind sowohl im Hoch- als auch Tiefbaubereich tätig.
Im Jahr 2017 war das Baugewerbe für 7 Prozent der gesamten realen Wertschöpfung des Kantons Wallis verantwortlich. 42 Prozent davon entfiel auf Unternehmen aus der Branche Hochbau, während der Tiefbau nur gerade 6 Prozent ausmachte. Die grösste Teilbranche ist somit das Ausbaugewerbe und die vorbereitenden Baustellenarbeiten (52%).
Nach dem Rückgang der letzten Jahre sind beide vorlaufenden Bauindikatoren im Hochbau 2017 erfreulicherweise wieder angestiegen. Die ersten Zahlen des Jahres 2018 waren aber bereits wieder rückläufig. Hierbei war der Rückgang bei den Gesuchen grösser als bei den Bewilligungen.
Im Tiefbau hat sich der Trend aus dem Jahr 2016 umgekehrt. Die Baubewilligungen stiegen im Jahr 2017 wieder an, wenn auch nach wie vor auf tiefem Niveau. Die Baugesuche in dieser Bauart verzeichneten im Vorjahresvergleich einen deutlichen Rückgang, welcher sich auch im 2018 fortsetzte.
Die Walliser Bauwirtschaft litt auch im vergangenen Jahr noch unter den Folgen der Umsetzung der Zweitwohnungsinitative. Die reale Bruttowertschöpfung der Baubranche verzeichnete ein deutliches Minus von 4.4 Prozent. Der Rückgang im Hochbau sowie im Ausbaugewerbe und den vorbereitenden Baustellenarbeiten war stärker als in der Tiefbaubranche.
Der Ausblick auf das aktuelle Jahr ist im Zuge der generell erfreulichen Konjunkturlage optimistischer. Auch die gute Entwicklung der Bauindikatoren im Jahr 2017 stimmt uns zuversichtlich. Nach Einschätzung von BAK Economics fällt die Wachstumsrate der realen Wertschöpfung 2018 erstmals seit Umsetzung der Zweitwohnungsinitative wieder positiv aus (+2.4%). 2019 bleibt das Wachstum der Bauwirtschaft nach oben gerichtet, wenngleich sich eine erste Verlangsamung abzeichnet (+2.2%).
Gleichzeitig haben sich die Aussichten für die Beschäftigungssituation verbessert. Für das Jahr 2018 kann mit einer Beschäftigungszunahme von 2.0 Prozent gerechnet werden. Sämtliche drei Teilbranchen können dabei die Anzahl Beschäftigte Vollzeitäquivalente erhöhen.