Die Walliser Wirtschaft hat im vergangenen Jahr voraussichtlich um 0.8 Prozent zugelegt. Im Vergleich zur gesamten Schweiz zeigt sich das Wallis damit leicht unterdurchschnittlich (CH: +1.0%). Während die bereits vorliegenden Indikatoren einen weiteren Rückgang der Bauwirtschaft anzeigen, weisen die bisher veröffentlichten Beherbergungszahlen auf eine kräftige Erholung im Gastgewerbe hin. Die Investitionsgüterindustrie erholte sich im Jahr 2017. Die Metallindustrie und allen voran der Maschinenbau profitierten von der guten in- und ausländischen Investitionstätigkeit und entwickelten sich dynamisch. Die nominalen Exporte sind von Januar bis November 2017 im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3.9 Prozent zurückgegangen. Hauptgrund dafür ist ein deutlicher Rückgang in der Agrochemie, die für fast die Hälfte aller Exporte verantwortlich ist.
Für das Jahr 2018 geht BAK Economics von einem kräftig beschleunigten Wachstum des Walliser BIP von 1.9 Prozent aus. Damit zeigt sich die Walliser Konjunktur nach unserer Erwartung schwächer als das Gesamtschweizer Mittel (+2.4%). Ein Mitgrund für diese robuste Entwicklung ist die absehbare Erholung in der Bauwirtschaft und dem Immobilienwesen. Dies nachdem nun die Folgen der Zweitwohnungsinitiative ausgestanden sein dürften. Daneben sind positive Wachstumsimpulse von Seiten der wichtigen Dienstleistungsbranchen zu erwarten. Ebenfalls zum Wachstum beitragen wird nach unserer Einschätzung die chemische Industrie, welche nach den schwachen vergangenen Jahren nun einigen Nachholbedarf aufweist und von der globalen Konjunkturbelebung profitieren dürfte. Aufgrund der Abwertung des Frankens und der damit einhergehenden steigenden Aussennachfrage dürfte sich der eingeschlagene Wachstumskurs sowohl im Gastgewerbe als auch in der Investitionsgüterindustrie im laufenden Jahr fortsetzen, wenngleich die ausserordentlich hohe Dynamik des Jahres 2017 nach unserer Prognose nicht gehalten werden kann. Hinsichtlich der Beschäftigtenzahl ist im Kanton Wallis im laufenden Jahr mit einem Plus zu rechnen (+1.0%), wobei das Wachstum aus dem Dienstleistungssektor kommt, während im Industriesektor ein Minus resultiert. Auch im Jahr 2019 wird die Walliser Wirtschaftsleistung zunehmen (BIP: +1.7%). Die erwarteten Impulse kommen dabei unter anderem vom produzierenden Gewerbe und der Bauwirtschaft.