Der Hauptzielmarkt für Walliser Warenexporte bleibt die Eurozone. 49 Prozent aller Warenausfuhren der Walliser Exportindustrie wird dorthin geliefert. Dabei ist Deutschland der mit Abstand wichtigste Handelspartner. Der Vergleich mit der gesamten Schweiz – hier liegt der Anteil der Eurozone bei rund 44 Prozent – zeigt die hohe Abhängigkeit der Walliser Exporteure von der Eurozone und damit auch vom Wechselkurs. Ebenfalls ein wichtiger Zielmarkt sind die Vereinigten Staaten. Im ersten Halb-jahr 2019 wurden über 20 Prozent aller nominalen Warenausfuhren dorthin ge-liefert. Zusammen mit dem im Vergleich zur Schweiz überdurchschnittlich hohen Anteil an Exporten nach Südamerika (7.5%, CH: 2.2%) zeigt dies die hohe Bedeutung dieser Märkte für die Walliser Exportindustrie. Demgegenüber spielt Asien mit rund 10 Prozent Anteil im Vergleich zur gesamten Schweiz eine untergeordnete Rolle (CH: 21%).
Die ausländische Nachfrage nach Walliser Gütern ist im ersten Halbjahr 2019 im Vergleich zur selben Periode im Vorjahr um 5.7 Prozent gestiegen. Damit zeigten sich die ersten 6 Monate des laufenden Jahres stärker als jene in der gesamten Schweiz (+4.0%). Grund für diese robuste Entwicklung waren die Ausfuhren von agrochemischen Erzeugnissen, welche stark gewachsen sind (+32.0%). Diese Produkte gehören neben Aluminium zu den wichtigsten Exportgütern des Kantons. Der grösste Einbruch zeigte sich bei den Aluminiumexporten, was das Exportwachstum im ersten Halbjahr schwächte. Der Rückgang der Aluminiumausfuhren (-11.1%) konnte aber vom steilen Anstieg der Exporte von agrochemischen Erzeugnissen kompensiert werden. Positiv kann die Tatsache gedeutet werden, dass fast alle anderen Warengruppen eine Zunahme der Ausfuhren verzeichnen konnten.
Im weiteren Jahresverlauf wird sich die Aussennachfrage nach Walliser Produkten nach unserer Einschätzung verlangsamen. Dies geschieht wegen der erwarteten Abkühlung im Welthandel, sowie aufgrund des stärkeren Schweizer Frankens. Für die chemisch-pharmazeutische Industrie und die Branche Metalle, welche die überwiegende Mehrzahl der Walliser Exporte herstellen, erwartet BAK Economics im Jahr 2019 ein Wertschöpfungswachstum von real 6.9 Prozent in der chemischen-pharmazeutischen Industrie, respektive 5.2 Prozent in der Metallindustrie.