Die Walliser Wirtschaft hat im vergangenen Jahr um geschätzte 2.6 Prozent zugelegt. Damit liegt der Kanton gleichauf mit der gesamten Schweiz (CH: +2.6%). Ein Mitgrund war die anhaltende hohe Nachfrage nach Hotelübernachtungen. Mit einem Zuwachse der Logiernächte um 5.2 Prozent war das Jahr 2018 nur leicht weniger dynamisch als das Jahr 2017 (+7.2%). Die Investitionsgüterindustrie erwies sich im Jahr 2018 als äusserst stark. Alle Teilbranchen konnten dank der positiven Aussennachfrage und dem guten Investitionsklima im Inland eine kräftige Zunahme verzeichnen.
Für das Jahr 2019 geht BAK Economics von einer Normalisierung der Walliser Konjunktur aus. Das Wachstum des realen BIP im Kanton Wallis von 1.8 Prozent dürfte nach unserer Einschätzung oberhalb des Schweizer Durchschnitts (+1.2%) liegen. Diese prognostizierte Verlangsamung ist insbesondere der globalen Unsicherheiten geschuldet. Einerseits belastet der Handelskonflikt zwischen den USA und China den Welthandel und andererseits ist die Brexit-Thematik nach wie vor ungelöst. Beides zusammen belastet die globale Investitionstätigkeit und hemmt das Entwicklungspotential. Für die Walliser Exportindustrie ist die Eurozone der wichtigste Absatzmarkt. Aus diesem Grund wird sich die sinkende Konjunkturdynamik im Euroraum auf die Absatzaussichten der Walliser Exporteure auswirken. Gleichzeitig verliert auch die Investitionstätigkeit im Inland an Fahrt, womit die Investitionsgüterproduzenten im Kanton Wallis die ausserordentliche Dynamik des Jahres 2018 nicht halten können. Die Schwäche der Eurozone belastet auch den Walliser Tourismus, wo Gäste aus den traditionellen europäischen Märkten die wichtigste ausländische Nachfragegruppe darstellen. Eine wichtige Stütze bleibt die chemisch-pharmazeutische Industrie. Hier ist die fundamentale Nachfrage wichtiger als die konjunkturelle Lage. Eine alternde Bevölkerung und der steigende Bedarf an Medikamenten lassen uns für diese Branche optimistisch in die Zukunft blicken. Hinsichtlich der Beschäftigtenzahl ist im Kanton Wallis im laufenden Jahr mit einem Plus zu rechnen (+0.9%), welches merklich von den Branchen des tertiären Sektors getragen wird. Für das Jahr 2020 bleiben wir zuversichtlich und rechnen mit einer Zunahme des kantonalen BIP um real 1.5 Prozent.